Lebende Mikroorganismen für ganzheitliche Gesundheit? - Wissenswertes über Probiotika
Aktualisiert: 4. Mai 2022
Mal ehrlich, wenn man “Bakterien” hört, denkt man doch eher an “krank” als “gesund”, oder? Bakterien verbindet man viel eher mit unhygienische Bahnhofstoiletten, schmutzigen Mülleimern, Krankheiten und Antibiotika. Dabei sind Bakterien nicht pauschal schlecht und auch nicht “nur” da zu finden, wo zu wenig Hygiene herrscht, sondern nahezu überall! Bakterien sind die ältesten Bewohner der Erde. Sie sind in der Luft, im Wasser, in unseren Wohnräumen, auf unserem Körper und auch in unserem gesamten Organismus. Am meisten davon in unserem Verdauungstrakt. Auch wenn das zunächst befremdlich klingen mag, ist das tatsächlich völlig normal und auch gut so.
Vorausgesetzt, die Zusammensetzung der verschiedenen dort angesiedelten Bakterien ist optimal.

In unserem Verdauungstrakt leben nämlich Billionen verschiedener Bakterienstämme. In einem Gramm Darminhalt leben also mehr Bakterien, als Menschen auf der Welt. Und diese Bakterien sind weder alle schlecht, noch schädlich für uns, im Gegenteil. Darunter sind auch viele Arten, die unserer Gesundheit in vielerlei Hinsicht zugute kommen! Diese Arten von “guten” Bakterien sind gemeint, wenn man von Probiotika spricht. Das Wort Probiotika leitet sich aus dem Griechischen und Lateinischen ab und bedeutet „für das Leben“, was einen guten Eindruck davon vermittelt, was Probiotika sind und was sie bewirken. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich beim Verzehr positiv auf die allgemeine Gesundheit auswirken.
Die Forschung in diesem Bereich ist noch verhältnismäßig jung. Ebenso der Begriff des “Mikrobioms”, der die Zusammensetzung aller Mikroorganismen beschreibt, die den Menschen besiedeln. Heute ist bekannt, dass bestimmte Bakterienstämme in allen Menschen vorkommen und doch ist das Mikrobiom in seiner Gesamtheit bei jedem von uns individuell. Die Zusammensetzung ist abhängig von der jeweiligen Ernährung, den Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln, die wir zu uns nehmen, dem Stresslevel und dem Körpergewicht.
Welche Aufgaben haben Probiotika?
Verschiedene Probiotikastämme haben auch verschiedene Aufgaben. Generell unterstützen sie alle die Verdauung, auf unterschiedliche Weise. Beispielsweise wandeln sie unverdauliche Ballaststoffe in verwertbare Bestandteile um und/oder fördern die Nährstoffaufnahme ins Blut. Außerdem hemmen sie die Bildung schädlicher Stoffwechselprodukte und fördern die Regeneration der Darmzellen. Zudem sorgen sie dafür, dass sich Krankheitserreger im Verdauungstrakt weniger ausbreiten können, wodurch sie das Immunsystem unterstützen.
Sind zu wenig dieser förderlichen Darmbakterien in unserem Verdauungstrakt enthalten und ist die Darmflora somit im Ungleichgewicht, hat das Auswirkungen auf unseren gesamten Organismus. Eine solche Dysbiose oder Fehlbesiedlung kann die Ursache unterschiedlichster Beschwerden sein. Vom Blähbauch über Verstopfung, Durchfall, generelles Unwohlsein, Leistungsabfall, Zyklusschwankungen, Stimmungstiefs und dem weit verbreiteten Reizdarmsyndrom.

Fazit: Ein gesundes Darmmilieu ist ein wesentlicher Faktor für einen gesunden Organismus und eine entsprechende Pflege lohnt sich, um auch präventiv die eigene Gesundheit zu fördern und zu erhalten. Die aktive Einnahme von Probiotika kann dabei wesentlich bei der Genesung und Regeneration unterstützen. Voraussetzung ist das passende Probiotikum für die jeweilige Situation zu finden. Das ist hierbei wohl die größte Herausforderung. Denn die Zusammensetzung ist immer verschieden und unterschiedlich hoch dosiert. Dazu können unterschiedliche Symptome auf unterschiedliche Mängel an verschiedenen Bakterienstämmen hinweisen. Hier lohnt es sich klar, fachlichen Rat eines Spezialisten einzuholen.
In meinen Beratungen unterstütze und begleite ich gerne genau dabei. Außerdem stelle ich dazu passende Ernährungspläne zur Verfügung und gebe entsprechende Rezepte an die Hand, um den Aufbau einer gesunden Darmflora gezielt zu unterstützen.